Thursday, November 21, 2024
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Jetzt Kommen Die Alternativen Zum GA


Weniger Leute fahren mit dem ÖV zur Arbeit. Bahn- und Busbetriebe reagieren mit neuen Angeboten. Doch es gibt Kritik.

Seit der Pandemie sind viele im Homeoffice geblieben, pendeln nicht mehr täglich zur Arbeit. Zudem arbeiten mehr Personen Teilzeit. Ein Zonen- oder Generalabonnement (GA) lohnt sich für sie kaum mehr, die Zahl der verkauften GA ist tendenziell rückläufig.

Der Preisüberwacher hat deshalb neue Abo-Modelle gefordert. Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs führen nun mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2023 neue Angebote ein. Eine Übersicht.

Guthaben mit Bonus

Schweizweit eingeführt wird das ÖV-Guthaben. Bei diesem Modell zahlen Kundinnen zum Beispiel 2100 Franken und erhalten einen Bonus von 900 Franken. Die insgesamt 3000 Franken können Kunden für Billette ausgeben. Fährt man deutlich weniger, bekommt man das Geld zurück – mit Ausnahme des Bonus.

Wie Alliance Swisspass mitteilt, sei ein entsprechender Pilotversuch in der Region Zug geglückt. Deshalb führten die Betriebe des öffentlichen Verkehrs das Angebot im Dezember ein, und zwar in drei Varianten:

  • 3000 Franken Guthaben zum Preis von 2100 Franken
  • 2000 Franken Guthaben zum Preis von 1500 Franken
  • 1000 Franken Guthaben zum Preis von 800 Franken

Im Gegensatz zum Guthabenmodell, das schweizweit eingeführt wird, gibt es andere Angebote wie das Flexi-Abo oder das Preis-Capping nur in einzelnen Tarifverbunden.

Frei wählbare Reisetage

Ein Jahresabo gilt für 365 Tage. Mit dem neuen Modell Flexi-Abo zahlen Nutzerinnen jedoch nur eine gewisse Anzahl Tage. Diese beispielsweise 100 Tage auf dem Swisspass-Konto können Nutzer innerhalb eines Jahres einlösen. Vier Westschweizer Verkehrsverbunde haben das Flexi-Abo getestet und führen es mit dem Fahrplanwechsel ein. Auch in der Zentralschweiz gibt es das Angebot neu.

Der Leiter des Zentralschweizer Tarifverbunds Passepartout, Markus Flückiger, betont, dass das neue Angebot weder das GA noch die Zonenabos ablösen soll. «Es ist keine Konkurrenz. Es ist ergänzend.»

Preisdeckel für Billette

Ein weiteres Modell, das Preis-Capping, gibt es bereits auf dem Gebiet der A-Welle, die Teile der Kantone Aargau und Solothurn umfasst. Kundinnen und Kunden kaufen dabei Einzelbillette. Erreicht die Summe der Einzelbillette innerhalb eines Monats eine bestimmte Grenze, z.B. 100 Franken, wird einem das, was man mehr bezahlt, gutgeschrieben.

Der Deckelbetrag, den die Nutzer dabei zahlen müssen, variiert je nach Zone, liegt aber immer 10 Prozent höher als der entsprechende Abopreis. Wer ein Monatsabo im Voraus löst, fährt weiterhin günstiger als mit dem Preisdeckel. Dafür ist, wer das Preis-Capping nutzt, flexibler.

Die A-Welle hat dieses Modell einige Monate getestet und führt es weiter. Eigentlich habe die A-Welle mit weniger Ertrag gerechnet, sagt Projektleiterin Monika Moritz. «Aber wir haben gesehen, dass wir mehr Einnahmen generiert haben.» Auch bei Passepartout rechnen die Verantwortlichen dank Flexi-Abo mit Mehreinnahmen, da die Leute dank den neuen Modellen mehr unterwegs seien.

Kritik des Konsumentenschutzes

Die Stiftung für Konsumentenschutz begrüsst grundsätzlich die flexibleren und günstigeren Abonnemente. Allerdings zeigt sich die Organisation auch kritisch, da alle Modelle nur via Internet oder Smartphone funktionieren.

Wer sich in der digitalen Welt weniger gut auskennt, kann von den neuen Angeboten nicht profitieren. Zudem gebe es Fragen betreffend den Datenschutz. Anonymes Zugfahren ist mit den neuen Abos nämlich kaum mehr möglich.

SourceSRF
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