Ein US-Berufungsgericht hat entschieden, dass der Name „Gruyere“ nun zur Kennzeichnung von Käse verwendet werden darf, der nicht aus der Gruyère-Region in der Schweiz und Frankreich stammt.
Das Gericht in Virginia bestätigte ein Urteil, wonach in den USA nicht die gleichen strengen Regeln für die Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln gelten wie in Europa.
Es wurde vereinbart, dass „Gruyere“ legal zur Bezeichnung von Käse verwendet werden kann, unabhängig davon, wo er hergestellt wurde.
Die Entscheidung wird als Sieg für US-Milchkonzerne gewertet.
„Käse wird – unabhängig vom Herstellungsort – in Amerika seit Jahrzehnten als Gruyere gekennzeichnet und verkauft“, urteilte das 4. US-Berufungsgericht mit Sitz in Richmond, Virginia, am Freitag.
Dazu gehöre Käse aus den USA, den Niederlanden, Deutschland oder Österreich, hieß es.
Es bestätigte ein Urteil des US-amerikanischen Patent- und Markenamts (USPTO), das einen Antrag zweier Gruppen von Käseproduzenten aus der Schweiz und Frankreich auf eine Marke zurückwies, die die Verwendung von „Gruyere“ auf Käse aus Gruyère selbst beschränken würde.
Das Gericht sagte, dass die französischen und schweizerischen Gruppen „nicht überwinden können, was die Akte deutlich macht: Käsekonsumenten in den Vereinigten Staaten verstehen unter ‚GRUYERE‘ eine Käsesorte, was den Begriff zu einem Gattungsbegriff macht.“
Die Gruppen sagten, sie würden ihre Bemühungen zum Schutz des Namens weiterhin „energisch“ verfolgen.
Krysta Harden, Präsidentin des US Dairy Export Council, sagte in einer Erklärung, dass die Entscheidung ein „hervorragendes Ergebnis für Hersteller und Landwirte hier“ sei.
Die US-amerikanische Food and Drug Administration hat einige Standards, die erfüllt sein müssen, um Käse „Gruyere“ zu nennen – er muss „kleine Löcher“ haben und mindestens 90 Tage gereift sein.